Osteopathie

Ganzheitliche Medizin

Andrew_Taylor_Still
Der menschliche Organismus trägt in sich das Potential der Gesundheit. Wer dieses Potential erkennt und unterstützt, kann Krankheiten verhindern und heilen.

Der Organismus ist eine Funktionseinheit, alle Organe arbeiten in einem komplexen Zusammenspiel miteinander. Ein Teil kann nur gesund sein, wenn der Gesamtorganismus gesund ist. Die Eigendynamik und die Selbstheilungskräfte des Organismus anzuregen, ist das Ziel der osteopathischen Behandlung. Natürlich ist die Osteopathie kein Ersatz für die moderne Schulmedizin, aber sie kann eine sehr sinnvolle und effektive Ergänzung sein. Eine Kombination der Osteopathie mit anderen medizinischen Behandlungsverfahren kann effektiv sein.

Das medizinische Behandlungskonzept der Osteopathie entspricht weitgehend dem der traditionellen chinesischen Medizin. Deshalb wirkt eine Kombination dieser Verfahren sehr gut Hand in Hand. Da eine Erkrankung mehrere Ursachen haben kann, sind oft auch mehrere Therapieansätze zur kompletten Heilung erforderlich.

Ein Schmerzmittel kann lediglich kurzzeitig für Linderung der Schmerzen sorgen. Heilung bedeutet dagegen den Schmerzauslöser zu beheben. Unter Umständen kann das auch bedeuten, dass zuerst einmal eine ungesunde Lebensweise, Belastungen durch Umweltfaktoren, Bakterien-Viren-Pilze, Zahnmetalle, Nahrungsmittelunverträglichkeiten geändert werden müssen. Hier kommt die Elektroakupunktur nach Voll (siehe dort) als Ursachenfindung hinzu.

Es ist das gleiche, als wenn ich mit angezogener Handbremse Auto fahre. Ich muss nicht mehr Gas geben sondern erst die Bremse lösen. In diesem Sinne ist die Osteopathie in Verbindung mit der Elektroakupunktur nach Voll bestrebt, Blockierungen des Körpers zu finden und zu beheben.

Indikationen

Die Liste der Indikationen soll einen Überblick über Erkrankungen geben,
bei denen die Osteopathie erfahrungsgemäß hilfreich eingesetzt werden kann.

Bewegungsapparat

  • Wirbelsäulenfehlstellungen
  • degenerative Wirbelbeschwerden
  • Gelenkschmerzen
  • Arthrosen
  • Verstauchungen
  • Verletzungsfolgen
  • Rehabilitation nach Operationen
  • Kiefergelenkbeschwerden

Nervensystem

  • Schlafstörungen
  • Ischiasschmerzen
  • Hexenschuss

Hormonsystem

  • Prämenstruelles Syndrom
  • Klimakterische Beschwerden

HNO-Bereich

  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Mittelohrentzündungen
  • Ohrgeräusche ( Tinnitus )

Verdauungstrakt

  • Verstopfung
  • Reizdarmsyndrom
  • Magen-, Leber-, Galleleiden

Urogenitaltrakt

  • Blasenentzündung
  • Senkungsbeschwerden
  • Inkontinenz

Kinderheilkunde

  • Geburtstraumata
  • Entwicklungsstörungen
  • Haltungsfehler und Gangstörungen
  • Legasthenie

Herz-Kreislauf

  • Migräne
  • Durchblutungsstörungen

Lunge

  • Asthma
  • Bronchitis

Geschichte der Osteopathie

Der Arzt sollte sich damit beschäftigen, Gesundheit zu finden. Krankheit kann jeder finden. Andrew Taylor Still.
Das Grundprinzip ist, die Gesundheit zu unterstützen und nicht nur die Krankheit zu bekämpfen. Elemente der Osteopathischen Behandlungsmethode sind aus verschiedensten Kulturepochen unserer Erde bekannt. Die älteste bekannte detaillierte Beschreibung von Mobilisationbehandlungen stammt von Hippokrates aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. In seiner Abhandlung ” Peri Arthron” (über die Gelenke) sind bereits detaillierte Angaben sowohl über Grifftechniken als auch über vorbereitende Maßnahmen, z.B. Dampfbäder, enthalten. Aus der traditionellen chinesischen Medizin sowie von Tibet, Indien und Ägypten sind spezifische Massagen- und Mobilisationstechniken bekannt. Im Mittelalter gab es in Europa sogenannte Knochensetzer, die von sich Reden machten.
Der amerikanische Arzt, Dr. Andrew Taylor Still, fasste die verschiedensten bekannten manuellen Behandlungsverfahren in einem systematischen Konzept zusammen, das er Osteopathie nannte. 1882 eröffnete A.T. Still die erste Osteopathieschule in Kirksville, Missouri. Durch ihre Erfolge machte die Osteopathie schnell auf sich aufmerksam und ist heute weltweit bekannt. Die ursprüngliche Osteopathie, die sich primär mit der Behandlung der Gelenke und der Wirbelsäule befasste, wurde weiterentwickelt und zu einem umfassenden Behandlungskonzept ergänzt.
Die Ausweitung auf den Kopfbereich ist der Verdienst von William Garner Sutherland, ein Schüler Andrew Taylor Stills. Durch detaillierte anatomische Studien, Experimente am eigenen Körper, feinfühliger Palpation (Abtasten und Fühlen) und Beobachtung entwickelte er sein Therpiekonzept. Da der Schädel (Kranium) und das Kreuzbein (Sakrum) eine Schlüsselstellung einnehmen, nannte er sein Konzept Kraniosakraltherapie. Es ist vor allem der Pionierarbeit des französischen Osteopathen Jean-Pierre Barral zu verdanken, dass das osteopathische Behandlungskonzept um den wesentlichen Bereich der viszeralen Osteopathie erweitert wurde, die Arbeit an inneren (viszeralen) Organen. Bei allen beschriebenen Formen von Behandlungen ist die Wiederherstellung der freien Beweglichkeit der Organe der Weg zu einer gesunden Funktion.